Bad Bentheim in Enschede

Der Kunstverein Nordhorn e.V. auf Museumstour

Nach längerer Pause begabe sich der Vorstand in Person von Andreas Meistermann und Gerald Nierste wieder einmal auf eine Museumstour.Nicht zum ersten Mal führte unser Weg in das Rijksmuseum Twenthe am Lasondersingel 129 in Enschede, NL. Viele großartige Ausstellungen warten dort schon zu sehen.

In diesem Jahr war es eine Ausstellung mit regionalem Bezug, die uns interessierte: „Unterwegs nach Bentheim“. Zu sehen waren Werke der Maler Jacob van Ruisdael, Meindert Hobbema und Anthony van Waterloo. Sie reisten über die Twenthe in die benachbarte Grafschaft Bentheim und verewigten die Landschaft, die sie unterwegs vorfanden und natürlich Bilder aus Bad Bentheim, insbesondere die Burg Bad Bentheim.

Wie in der Ausstellung zu erfahren war, waren die Wege, die die drei Künstler auf sich nahmen, oft mühsam. Wegelagerer waren ein bekanntes Problem und die Straßen waren schlammig und schlecht, die Gasthäuser unbequem und auch ansonsten von eher mäßiger Qualität. Trotzdem ließen sich die drei Maler nicht von der Reise abhalten.

Eine Inspirationsquelle für solche „Kunstreisen“ war der Harlemer Maler und Kunsttheoretiker Karel van Mander, der im Jahre 1604 junge Künstler aufforderte, die Stadt zu verlassen und die Landschaft in den Blick zu nehmen. Vor Ort wurden die Zeichnungen angefertigt, die später im Atelier zu Gemälden entwickeln wurden.

Wie vielleicht manchem kunstbeflissenen Grafschafter bekannt ist, hat der 1628 in Haarlem bei Amsterdam geborene Jacob van Ruisdael -in Künstlerkreisen als „Rembrandt der Landschaften“ bekannt – mehrmals die Burg Bentheim gemalt.

Große Faszination muss auf ihn die Lage der Burg auf einem hohen Felsen gemacht haben, waren doch die Burgen in seiner Heimat auf ebenem Land erbaut.

Insgesamt sind von ihm 26 Bilder mit dem Schloss und der Bentheimer Landschaft bekannt. Eines dieser Bilder, das Gemälde „Burg Bentheim“, kam im Juli 1998 überraschend auf den internationalen Kunstmarkt. Der Landkreis Grafschaft Bentheim ließ sich die Chance nicht nehmen, dieses Bild über die Niedersächsische Sparkassenstiftung als Dauerleihgabe in die Grafschaft zu holen.

Auf dem Gemälde wird auf der linken Seite das Schloss Bad Bentheim dargestellt. Auf dem Wege vom Schloss herab kommt auf halber Höhe ein Mann herab. In der Mitte vorn, unterhalb eines am Abhang freistehenden Baumes, sieht der Betrachter eine junge Frau mit einem Korb auf dem Kopf und einem Jungen an der Hand. Die rechte Hälfte des Bildes stellt einen Ausblick in die Landschaft dar, der nur im Vordergrund durch einen Baumstumpf unterbrochen wird.

Dieses Bild ist mit einer Größe von 42×57 cm eines der kleineren Gemälde, hebt sich aber von anderen dadurch ab, dass bei denen der Vordergrund und die Staffage stark herausgehoben sind und das Schloss etwas im Hintergrund erscheint, während es bei diesem Bild im Vordergrund steht.

Das Gemälde, auf dem sich über dem dunklen Schlosshügel eine helle Wolkenformation auftürmt, zeigt die Burg in einer kontrastreichen Stimmung.

Zurück zur aktuellen Ausstellung: Wie schon beschrieben war die hügelige Landschaft der Twenthe und der benachbarten Grafschaft Bentheim bereits im 17 und 18 Jh. eine Quelle der Inspiration für verschiedene Maler.

Die drei Künstler zeigten Fachwerkhäuser, Wassermühlen, Schlösser und Landgüter, die sie unterwegs vorfanden und die immer noch in der Region anzutreffen sind. Ein Beispiel ist das Schloss Singraven bei Denekamp.

Die Ausstellung ist noch bis zum 4 Februar zu sehen.

Ein Besuch lohnt sich!

Andreas Meistermann

Gerald Nierste

Ein herzliches Willkommen durch Andreas Meistermann, Eindrücke von der Ausstellung, der Innenhof aus dem schönen Cafe heraus fotografiert, MM in der Ausstellung und ein Schlussbild: Lasondersingel im Schnee.

Bis bald!

MM und GN

Autor: kunstverein2004

Vereinsvorsitzender

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